00:00:00: CK: Ja einfach unglaublich vielseitig und unglaublich nachhaltig.
00:00:03: HM - Hör mal rein. Der Podcast der Studienberatung. Sechste Folge, mit
00:00:16: Christoph Kümpel zur beruflichen Qualifizierung. NK: Ja willkommen zurück bei einer neuen Folge
00:00:23: "HM - Hör mal rein", der Podcast der Studienberatung. Wie immer mit mir,
00:00:28: Nikolas Kipp, aus der Studienberatung der Hochschule München. Heute für unser heutiges
00:00:33: Thema habe ich mir Christoph Kümpel eingeladen. Christoph Kümpel hat als beruflich Qualifizierter
00:00:40: an der Hochschule München studiert. Beruflich Qualifiziert, das bedeutet Herr Kümpel hatte
00:00:45: zu Beginn seines Studiums keine klassische Hochschulzugangsberechtigung, also kein Abitur
00:00:51: oder kein Fachabitur. Aber auch da gibt es eben Möglichkeiten und dadrüber möchte ich heute mit
00:00:59: Herrn Kümpel reden. Hallo Herr Kümpel. CK: Ja, hallo Herr Kipp. Ich freu mich,
00:01:03: dass ich da sein darf und meinen Weg so ein bisschen beschreiben darf.
00:01:08: NK: Ja, sehr schön. Genau. Starten Sie doch gerne gleich mal. Was haben Sie
00:01:13: denn vor Ihrem Studium gemacht? CK: Ja, vor meinem Studium,
00:01:16: das ist schon 20 Jahre her, 2000, da hab ich den Beruf des Papiermachers gelernt. Das kennen
00:01:24: jetzt vielleicht nicht so viele. Jeder hat damit zu tun. Jeder kommt täglich damit in Kontakt.
00:01:31: Aber wies hergestellt wird und dass es da einen Ausbildungsberuf gibt und sogar ein Studium gibt,
00:01:38: das wissen Wenige. Und, genau, dann hab ich den Papiermacher gelernt im Jahr 2000. Hab
00:01:47: dann nach zweieinhalb Jahren die Ausbildung abgeschlossen. Ich hab das in Fulda gelernt,
00:01:51: und hab dann danach auch Schicht gearbeitet in der Fabrik. An einer großen Papiermaschine.
00:01:58: Und dann haben wir Wellpappen und Rohpapiere erzeugt in unserer Firma. Und ja, das ging dann so
00:02:06: ein paar Jährchen und das Medium Papier hat mich immer interessiert. Und es war schon immer so ein
00:02:13: bisschen was in meinem Kopf, dass ich da mehr draus machen wollte. Und ein Berufsschullehrer
00:02:20: von mir damals, der Herr Leiss, hat gesagt: "In München kann man das auch studieren." Und er hat
00:02:29: mich sogar dann richtig angesprochen: "Kümpel, geh nach München." Oder: "Gehen Sie nach München.
00:02:34: Machen Sie da ein bisschen was draus." Genau. NK: Okay. Wie kam Ihr Hochschullehrer
00:02:44: dazu, Ihr Berufsschullehrer? CK: Berufsschullehrer, ja.
00:02:46: NK: Also, hatte das einen bestimmten Grund,
00:02:47: warum er Sie da angesprochen hat, oder? CK: Ja, anscheinend war ich nicht ganz
00:02:51: so schlecht in der Schule. NK: Okay.
00:02:52: CK: Ich war auch sehr interessiert an dem Medium. Ich glaub das kam auch rüber, weil... Ja, er war
00:02:59: auch begeistert von dem Medium und vom Papier und er hat das so ein bisschen auf mich übertragen.
00:03:06: Und er war so eine kleine Initialzündung. Genau. Und dazu kam noch, dass München - passt
00:03:15: auch noch so ein bisschen, dass ich ein Bayernfan bin und mit meinem Vater damals in München war, im
00:03:22: Olympiastadion damals noch. Beim Bayernspiel. Und bin da so an diesem Olympiagelände vorbeigelaufen.
00:03:27: Da waren diese ganzen Studentenbungalows. Und das war so ein kleines, ja so ein... Da war ich
00:03:35: als Kind schon so fasziniert davon, von diesem Wissen, Wissen aneignen. Und da hatte ich damals
00:03:41: schon so das Ziel, mal zu studieren, ja. NK: Okay. Da hat Sie die Stadt gleich
00:03:48: eingefangen, quasi. CK: Genau.
00:03:49: NK: Ja. Wie ist es denn dann konkret abgelaufen? Sie waren da also im Betrieb und haben gearbeitet
00:03:57: und haben sich dann eben durch Ihren Berufsschullehrer interessiert, informiert?
00:04:03: Wie sind Sie dann da genau vorgegangen? CK: Ja, das war ein kleiner Wink mit dem
00:04:09: Zaunpfahl, weil ich einen schweren Unfall hatte mit meinem Knie. Und ich konnte dann
00:04:17: nicht mehr an der Maschine arbeiten. Also ich war berufsunfähig. Teilweise berufsunfähig. Und musste
00:04:23: mir dann Gedanken machen, wie es weiter geht. Und da war so dieser Gedanke im Kopf, der dann
00:04:29: immer konkreter wurde. Und ich hab dann ne Reha gemacht und während der Reha ging es auch darum,
00:04:36: wie es beruflich weiter geht. Und, ja, dann hab ich Kontakt zu der Studienberatung aufgenommen
00:04:43: in München. Also erst zu der Fachstudienberatung, zu dem Herrn Kleemann und der Büroleiterin. Und
00:04:49: die haben mir dann so die nächsten Tipps gegeben, wie es weitergeht mit der, ja, mit der beruflichen
00:04:56: Qualifizierung. Wie das alles so abläuft. NK: Genau. Und dann mussten Sie damals auch schon
00:05:01: ein Beratungsgespräch führen, nehme ich an, oder? CK: Genau. Also das war der erste Step. Also
00:05:08: beruflich Qualifizierte müssen eine Ausbilung haben, müssen anschließend zwei oder drei
00:05:14: Berufspraxisjahre haben? NK: Drei sind.
00:05:18: CK: Drei genau. NK: Also eine mindestens
00:05:19: zwei Jahre dauernde anerkannte Berufsausbildung und dann drei Jahre Berufserfahrung in einem
00:05:26: Beruf, der inhaltlich/fachlich zu dem Studium, um dass es dann geht, passt.
00:05:31: CK: Ganz genau. Und das war dann bei mir der Papiertechnik-Studiengang in München. Und da
00:05:36: war der erste Step noch ein Beratungsgespräch mit der Studienberatung in München. Und da kann
00:05:44: ich mich auch noch sehr gut dran erinnern. Weil dieses alte Hochschulgebäude an der Lothstraße,
00:05:50: dass, ja, war wie so ein - wie soll ich das sagen - wie so ein Sehnsuchtsort von mir. Und da war ich
00:06:00: voller Interesse, Neugier, bin ich dann da rein. Und auch ein bisschen nervös war ich. Weil das
00:06:07: für mich ganz ungewohnt ist, als Dorfkind und so in der Stadt und in dem großen... Boah, ja,
00:06:14: das schien Welten weg für mich damals. Und es war aber dann sehr locker das Gespräch. Und
00:06:22: es ging dann hauptsächlich darum, dass man diese Hochschulzulassungsprüfung noch machen muss. Dass
00:06:29: es da auch Vorbereitungskurse nochmal gab, die ich dann auch noch mitgemacht habe. Und auch, wie man
00:06:34: es finanzieren kann und ob man intellektuell das durchstehen kann. Denn die Hochschule nimmt ja
00:06:41: jetzt nicht jeden auf, sag ich mal so. Denn man soll ja das Studium dann auch durchziehen können.
00:06:46: NK: Genau. Da wurden Sie quasi in dem Gespräch drauf vorbereitet, erstmal so.
00:06:52: CK: Genau. Das war das Vorbereitungsgespräch, wo man alles nochmal so durchgegangen ist.
00:06:56: Wo dann die Termine... und die Unterlagen musste ich dann noch nachreichen. Dann hab
00:07:04: ich diesen Vorbereitungskurs gemacht, was auch sehr interessant war. Da ging es dann
00:07:09: um die Hochschulzulassungsprüfung. Da war ich auch sehr... Weil ich war ja,
00:07:15: ich hatte ja nur Realschulabschluss. Und das, ja, war auch so ein, so eine Hürde,
00:07:24: wo ich dachte: "Oh, packst du das. Du warst jetzt zehn Jahre aus der Schule raus." Und
00:07:29: die ganzen physikalischen Sachen. Und Chemie und solche Sachen wurden da abgefragt. Und, ja, hatte
00:07:38: ich auch Respekt vor, vor dieser Prüfung dann. NK: Und dann im Endeffekt, war die Prüfung schwer,
00:07:44: oder gings? Sind Sie gut zurecht gekommen? CK: Ne, die war ganz... Die war machbar
00:07:49: auf jeden Fall. NK: Okay.
00:07:50: CK: Also, die war auch dreigeteilt glaub ich. Also einmal dieser technische Bereich,
00:07:55: wo so ein bisschen Mathe und physikalische Sachen abgefragt wurden. Dann war noch so ein allgemeiner
00:08:01: Teil, so ein logischer Teil mit so Zahlenreihen und sowas. Und dann gabs noch so einen, ja,
00:08:06: sozialen Teil, wo man auch so ein bisschen Gesellschaftsfragen und sowas beantworten
00:08:11: musste. Und der war aber absolut machbar. Also, da muss man jetzt kein Genie sein.
00:08:17: Aber man muss sich schon ein bisschen drauf vorbereiten und auch, ja, das durchstehen dann.
00:08:22: NK: Genau. Und hatten Sie damals auch schon dann einen mündlichen Teil
00:08:26: hintendran? Weil den gibts... Der ist heute da... CK: Genau. Genau. Da kann ich mich auch noch sehr
00:08:27: gut dran erinnern. Da waren... saßen dann, in so einem Hörsaal, dann auch so schräg hoch, die drei
00:08:38: Prüfer damals. Und ich musste meine Motivation zum Studieren darstellen. Und da hatte ich mir
00:08:48: was besonderes überlegt, weil... Ja, es war ein Traum von mir, zu studieren. Und das hab ich auch
00:08:55: so dargestellt, indem ich dann Menschen aus meinen Umgebungskreis aufgenommen hab per Video. Und hab
00:09:04: sie gefragt, was sie denn jetzt davon halten, dass ich jetzt studiere, nach so langer Zeit und aus
00:09:09: dem Dorf rein und ob ich das packe. Und da war ein guter Freund von mir, meine Schwester und meine
00:09:17: Mutter. Die habe ich dann interviewt und die haben dann ihre Meinung bekannt gegeben dazu. Und das
00:09:22: kam glaub ich ganz gut an bei den Prüfern und... Ja, ich konnte sie dann letztendlich überzeugen,
00:09:28: ja, und hab mich dann mega gefreut. Also, ja, ein Traum ist in Erfüllung gegangen.
00:09:34: NK: Ja, schön. Ja. Also in dieser mündlichen Prüfung, ich glaube es kommt immer auch so ein
00:09:42: bisschen dadrauf an, so ein bisschen mit Kreativität da ran zu gehen und eben darzustellen:
00:09:48: "Was ist hier meine eigene Motivation dafür, jetzt dieses Studium durchzuziehen." Weil Motivation
00:09:53: einfach ein wichtiger Bereich ist. Also jetzt nicht nur für beruflich Qualifizierte, sondern
00:09:57: für jeden, der ein Studium angeht. Man muss mit Motivation da ran gehen, sonst wird es zäh.
00:10:02: CK: Ja. NK: Genau. Und, ja, umso schöner
00:10:06: stell ich mir jetzt einfach vor - ich war ja nicht dabei aber - umso schöner stell ich mir das vor,
00:10:11: wie Sie das da gemacht haben. Also kann ich mir gut vorstellen, dass das Eindruck gemacht hat.
00:10:15: CK: Danke. NK: Genau. Ja, dann haben Sie Ihren
00:10:19: Studienplatz bekommen und haben an der Hochschule München "Papier- und Verpackungstechnik" studiert.
00:10:24: CK: Ja. Genau. Im Bachelor ging das los damals, 2013. Und, ja, also ich kann mich gut dran
00:10:34: erinnern wie ich auch mit der Wohnungssuche in München, war ja auch anfangs schwierig. Und mit
00:10:42: dem Vorbereitungskurs in Mathe, hatten wir noch angeboten bekommen von unserem Studiengang. Und
00:10:47: da wurde ich mega unterstützt. Also ich hab ne Wohnung... die kannten da Leute,
00:10:54: dass ich ne Wohnung ganz günstig bekommen konnte. Und der Mathebrückenkurs hat noch
00:11:01: mal sehr viel gebracht. Dann hat man schonmal Leute kennengelernt. Also wir wurden da mega
00:11:06: unterstützt. Also es war sehr gut damals. NK: Und, genau, das Studium, wie hat Ihnen
00:11:14: das so gefallen? Also ich mein Sie haben ja schon vorhin gesagt, Sie haben eine Faszination für das
00:11:18: Thema Papier. CK: Ja.
00:11:18: NK: Konnte diese Faszination... Wurde das Studium dem gerecht?
00:11:23: CK: Ja, klar. Also mehr sogar. Es kam dann immer mehr, als ich mir überhaupt vorstellen...
00:11:31: gewagt hätte. Ich fing dann an und es war natürlich am Anfang viel Naturwissenschaft,
00:11:39: viel Mathe, höhere Mathematik, Chemie, Physik, Elektrotechnik. Da musste ich mich reinfuchsen.
00:11:47: Musste viel lernen. Und konnte mich aber auch ganz gut durchbeissen. Und später kamen dann
00:11:56: so die papierspezifischen Fächer, wo ich dann meine Stärken so ein bisschen ausspielen konnte
00:12:01: und die Erfahrung, die ich gesammelt hatte auch mit reinbringen konnte. Und es gab auch
00:12:09: Forschung und Entwicklung im Bereich Papier. Die Welt hat sich irgendwie immer vergrößert
00:12:17: und ich konnte dann noch ein Auslandssemester machen, in Australien, in Amerika. Da wurden wir
00:12:22: auch mega unterstützt. Ein Stipendium hab ich auch bekommen, auch durch Hilfe von der Studienberatung
00:12:28: bei der SBB. Ich war dann auch noch in der Fachschaft und ehrenamtlich aktiv. Also es...
00:12:36: Ja. Ich hab dann so einiges mitgenommen. Es war echt traumhaft, kann man sagen.
00:12:38: NK: Ja. Ja, sehr gut. Das klingt so, als hätten Sie da auf jeden Fall jede Erfahrung
00:12:49: die man so machen kann fast an der Hochschule da mitgenommen. Das klingt sehr gut. Genau. Was
00:12:58: würden Sie denn jemandem, der sich jetzt für Papier und Verpackungstechnik interessiert,
00:13:02: was würden Sie dem denn raten oder mitgeben oder... Was braucht man da für Interessen?
00:13:08: CK: Ja. Also es ist so ein bisschen, Papier- und Verpackungstechnik kennt nicht jeder,
00:13:14: aber wenn man erstmal drin ist, dann kann man sich da leicht reinverlieben. Aus meinen
00:13:23: Augen. In anderen Augen sieht das anders aus. Aber auf jeden Fall braucht man naturwissenschaftliches
00:13:28: Interesse, weil das Papier ja chemisch aufgebaut ist und man dann auch mit Hilfsmitteln arbeitet,
00:13:40: das Papier verbessert. Und da muss man sich auf jeden Fall mit Chemie beschäftigen. Auch
00:13:47: mit technischer Mechanik, wie die Maschinen funktionieren. Man muss ein Interesse haben
00:13:54: an Maschinen und an Elektrotechnik. Ja, also das sollte man auf jeden Fall mitbringen. Also wenn
00:14:03: man sich jetzt nur für soziales engagiert oder interessiert oder für Design... Es gibt auch
00:14:08: Leute, die Verpackungstechnik dann studieren wollen, weil sie denken, dann hat man viel
00:14:13: mit Design zu tun. Es ist ein Teil davon und es gibt auch welche, die das später dann machen,
00:14:18: aber die meisten sind dann doch eher in der Verarbeitung tätig und im produzierenden Gewerbe.
00:14:27: NK: Wie sieht es mit Nachhaltigkeit aus? Das ist ja jetzt auch ein sehr sehr großes Thema.
00:14:31: Und das ist ja gerade im Bereich Papier, also ich mein im Bereich Papier ist das
00:14:35: Recycling schon immer ein Thema. In anderen Bereichen kommt das jetzt stärker. Wie viel
00:14:42: Rolle spielt die Nachhaltigkeit in dem Studium? CK: Ja, ne sehr große Rolle. Also das ist... war
00:14:48: auch ein großer Bestandteil vom Studium. Und es ist... Papier ist eins der nachhaltigsten
00:14:54: Mittel, die es gibt. Denn es ist ein nachwachsender Rohstoff und es wird sehr
00:15:02: viel recycled, die recycle Quote in Deutschland liegt bei über 70%. Also es werden über 70%
00:15:08: aller Papiersorten, die in Deutschland hergestellt werden, werden aus recycletem Papier hergestellt.
00:15:13: Und, ja, es wird darauf geachtet, dass wenig Energie verbraucht wird beim Papier,
00:15:19: dass die Wasserkreisläufe geschlossen sind, dass wenig Wasser verbraucht wird. Es werden
00:15:26: Biogas-Anlagen gebaut in der Kläranlage, dass man Biogas... dann aus Biogas Strom macht.
00:15:34: Und es geht ganz viel jetzt in Richtung Forschung und Entwicklung, dass Kunststoffe ersetzt werden
00:15:39: können aus Papiermaterialien. Und es gab auch Forschungen, dass man Papierfasern in Autos
00:15:49: einsetzt, weil es hohe Festigkeit hat aber leicht ist. Es gab... Also meine Masterarbeit war auch
00:15:54: ein Forschungsthema, dass man Wärmedämmung aus Papier macht mit Wellpappe. Und das hat
00:16:04: fast genau so gut oder gleich gute Werte wie Styropor. Ist aber nachhaltig, luftdurchlässig,
00:16:11: man kann es auch feuerfest machen, was Viele nicht glauben. Und es ist, ja einfach
00:16:18: unglaublich vielseitig und unglaublich nachhaltig. NK: Jetzt haben Sie gerade schon angesprochen:
00:16:24: Masterarbeit. Das heißt, Sie haben nach dem Bachelor auch noch einen Master gemacht. Auch
00:16:28: bei uns an der Hochschule? CK: Jap.
00:16:29: NK: Und auch in dem Bereich? Was war dann Ihr Masterstudiengang?
00:16:34: CK: Genau, der hieß dann Paper Technology. Ist auf englisch, komplett auf englisch. Also es
00:16:44: geht da nochmal mehr in die Tiefe rein, auch mehr in Forschung. Hat dann noch den Englisch-Aspekt
00:16:52: dabei. Es kommen dann noch Management-Kurse zum Tragen. Wir hatten auch so ein Start Up. Es gibt
00:16:59: ja auch das Start Up Center, das SCE, an der Hochschule. Da habe ich im Übrigen auch noch
00:17:05: einen Kurs gemacht. Ein einjähriges Zertifikat. Und dann hatten wir auch da Lehraufträge. Und
00:17:13: das wahnsinnig Gute am Papier oder an unserem Studiengang ist auch, dass wir sehr praxisnah
00:17:19: arbeiten. Also wir hatten unglaublich viele Fabrikbesichtigungen. Wir hatten Exkursionen.
00:17:27: Es sind immer wieder Industrievertreter zu uns an die Hochschule gekommen. Haben uns
00:17:32: auch eingeladen zum Essen. Und dann haben wir diskutiert über Forschung und so weiter. Es war
00:17:41: super. Und im Englischen natürlich dann auch sehr international. Dann hatten wir indische
00:17:48: Komillitonen, afrikanische, aus Amerika waren Leute da, unsere Austauschstudenten. Und, ja,
00:17:58: also wieder ein Erlebnis oder viele Erlebnisse mehr, die sich auf jeden Fall gelohnt haben.
00:18:04: NK: Wie ging es denn jetzt danach für Sie weiter. Nach dem Master. Was
00:18:11: war quasi das Ergebnis aus Ihrem Studium? CK: Ja, das ist ein bisschen kurios. Also
00:18:17: ich hatte erst mit einem Start Up zusammen gearbeitet in meiner Masterarbeit mit der
00:18:23: Wärmedämmung. Da gibt es ein Start Up hier im Fuldarer Land. Und der, der Lothar Betz,
00:18:32: der erzeugt quasi diese Wellpappdämmungen. Und da war ich eine Zeit lang mit im Boot und
00:18:40: hab versucht, das weiterzuentwickeln und auch Kunden an Land zu bekommen. Und bin da immer
00:18:49: auch immer mal wieder aktiv. Hab dann aber auch gemerkt, dass ich mehr in Richtung Lehre will.
00:18:57: Und arbeite jetzt gerade als Dozent an Schulen im Bereich Mathe, Berufsvorbereitungskurse und
00:19:10: so weiter. Und studiere nebenbei noch ein bisschen Pädagogik. Und, genau,
00:19:16: will da in diese Richtung nochmal mehr gehen. NK: Ja, okay. Ich hätte sonst gefragt,
00:19:23: ob Sie das Studium nochmal machen würden. Aber was Sie so erzählt haben, glaube ich,
00:19:29: die Antwort weiß ich schon. CK: Ja.
00:19:30: NK: Das scheint ja so, also wenn Sie jetzt da selber in die Lehre gehen wollen,
00:19:35: als hätte das Studium bei Ihnen dann doch wirklich nachhaltigen Eindruck hinterlassen.
00:19:40: CK: Ja, auf jeden Fall. NK: Genau. Ja, jetzt studieren
00:19:45: Sie gerade selber, nochmal oder weiter. Das Studieren ist ja jetzt gerade sehr sehr anders,
00:19:52: als es war, als Sie Ihren Bachelor und Ihren Master gemacht haben.
00:19:57: CK: Ja. NK: Wie geht es Ihnen gerade
00:19:59: damit? So mit dem Studium, mit dem digitalen. CK: Es ist anders. Es ist nicht so schön,
00:20:08: weil die persönlichen Kontakte fehlen, weil der Austausch anders ist einfach. Weil die
00:20:16: vielen Sachen auf dem Campus einfach fehlen, die so... auch so unglaublich wertvoll waren.
00:20:21: Die Bibliothek, wo so ein Feeling kam dieses Wissens. Ja, dieses Gefühl, dass man was...
00:20:30: Wissen in sich aufsaugt und andere motivierte Studierende sieht. Oder die Mensa, wo man
00:20:37: dann mal zusammensitzt und quatscht oder einfach einen Kaffee sich holt. Und zusammen mit anderen
00:20:43: Studierenden dann da sitzt und sich unterhält. Das fehlt alles. Es hat aber auch gewisse Vorteile,
00:20:51: denn Digitalisierung kommt immer mehr. Und die Medienkompetenz ist bei mir, weil ich ja Papier,
00:20:59: eher old school und viel mitschreibe auf Hand und mit Stift und auf Papier. Was ich auch immer
00:21:07: noch wertvoll empfinde und auch glaube, dass mehr hängen bleibt. Aber insgesamt ist es so,
00:21:14: dass die Technikaffinität besser wird und man auch teilweise andere und bessere Möglichkeiten hat,
00:21:22: Wissen zu übertragen. Oder zu übergeben. Ja. NK: Gibts noch was, was Sie noch loswerden wollen,
00:21:31: gerade. Irgendwas, wo Sie sagen, das ist Ihnen wichtig, jetzt noch. Über alles... Zu allem,
00:21:37: was wir... Wo wir jetzt drüber gesprochen haben. Gibts da noch irgendwas, wo Sie sagen,
00:21:41: das liegt Ihnen noch auf dem Herzen. CK: Ja, also es ist... Ich glaube
00:21:45: meine Begeisterung für Papier ist so ein bisschen rüber gekommen.
00:21:47: NK: Auf jeden Fall. CK: Ich kanns nur jedem empfehlen,
00:21:50: das zu studieren. Ich kann jedem empfehlen, die Hochschule in München zu studieren. Sehr
00:21:55: praxisnah. Wir hatten auch unglaublich... Papier kennt nicht jeder und wir waren da
00:22:02: nicht so viele Studierende. Wir waren da nur so zehn, zwanzig. Am Anfang natürlich mehr, aber
00:22:09: später im Papierstudiengang, papierspezifischen Studiengang weniger. Und dadurch war das sehr
00:22:17: viel persönlicher. Also die Professoren kannten uns mit Namen. Sie haben uns auch individuell
00:22:22: super unterstützt. Und der Praxisbezug war sehr nah. Also die Firmen kamen und die Gemeinschaft
00:22:30: ist dann auch großgeschrieben worden. Und der Bereich Forschung-Entwickung ist super. Ja,
00:22:39: also, alles in allem war es einfach sehr sehr gut. Und, ja vielleicht an die, die das hören
00:22:47: gerade. Es lohnt sich, wenn man überlegt, soll ich mich jetzt weiterbilden oder nicht. Also,
00:22:54: einfach machen und probieren. Weil, ich hab mir das auch nicht zugetraut und ich komm aus einem
00:23:01: ganz kleinen Dorf und war Fabrikarbeiter und habs dann auch geschafft. Und, ja,
00:23:10: hab einfach so unglaublich viel mitgenommen. Und auch Stipendien, bewerbt euch für Stipendien,
00:23:17: macht, nehmt alles mit. Der Hochschulsport, es gibt Hochschulsport. Ja, es gibt das Start Up
00:23:28: Center, wo man tolle Kurse belegen kann, es gibt tolle AW-Fächer, es gibt noch das Career Center,
00:23:34: wo man auch noch Sachen machen kann. Und ja, macht es einfach und habt Spaß.
00:23:40: NK: Das sind doch wunderbare Schlussworte. Nur kurz der Hinweis noch, worüber wir jetzt
00:23:48: gesprochen haben, weil das der Weg von Herrn Kümpel war, ist eben die
00:23:51: berufliche Qualifizierung mit Ausbildung und Berufspraxis. Gibt natürlich für Meister und
00:23:57: dem Meister gleichgestellte Abschlüsse eben auch den Weg noch dann zu studieren. Da fällt
00:24:03: die Hochschulzugangsprüfung weg, da braucht man nur in Anführungsstrichen das Beratungsgespräch,
00:24:09: wenn man einen Meister hat oder eben eine gleichgestellte Ausbildung und kann auch an
00:24:14: der Hochschule studieren. Das nur noch als Zusatz. CK: Und man ist dann glaub ich sogar nicht
00:24:20: fachgebunden, ne? Soweit ich weiß. NK: Ne genau, richtig, ja. Da haben Sie
00:24:24: Recht. Da kann man dann frei wählen, was man an der Hochschule studieren möchte, genau. Und noch
00:24:30: ein weiterer Zusatz, der Studiengang über den wir heute gesprochen haben, heißt mittlerweile
00:24:34: Verpackungstechnik und Verfahrenstechnik Papier. Die haben sich da mittlerweile umbenannt. Herr
00:24:40: Kümpel vielen Dank für das Gespräch. CK: Ja.
00:24:43: NK: Und für Ihren Einblick in das Studium. CK: Ja, ich danke auch. War sehr interessant. Und
00:24:49: ich finde das Format auch super und ich hoffe, es schalten viele Leute ein und wünschen Ihnen
00:24:55: auf jeden Fall auch noch alles Gute. NK: Vielen Dank. Das hoffe ich auch.
00:24:59: Und an alles Zuhörerinnen und Zuhörer noch einen schönen Tag.
00:25:02: CK: Ciao. NK: Tschüss.
00:25:06: HM - Hör mal rein. Der Podcast der Studienberatung.