00:00:00: ML: Von unseren Absolventen und Absolventinnen weiß ich zu berichten,
00:00:04: dass sie in der Regel einen Arbeitsvertrag unterschrieben haben,
00:00:07: bevor die Tinte beim letzten Satz der Bachelorarbeit getrocknet ist.
00:00:12: HM - Hör mal rein. Der Podcast der Studienberatung. Sechzehnte Folge zum Studiengang
00:00:26: Technische Redaktion und Kommunikation. NK: Ja, herzlich Willkommen liebe Zuhörerinnen
00:00:32: und Zuhörer zu einer weiteren Folge HM - hör mal rein. Der Podcast der Studienberatung. Heute mit
00:00:40: Professor Doktor Martin Ley, Studiengangsleiter vom Studiengang Technische Redaktion und
00:00:46: Kommunikation. Und, man kann es ahnen, zu dem Studiengang soll es natürlich auch gehen. Erst
00:00:53: mal Hallo Herr Ley, schön dass Sie da sind. ML: Ja, Hallo Herr Kipp, schön
00:00:56: dass ich dabei sein darf. NK: Vielen Dank schon mal an der
00:01:00: Stelle für Ihre Zeit. Genau, Technische Redaktion und Kommunikation, sprechender Titel, könnte man
00:01:06: jetzt erst mal sagen. Kann man sich vielleicht auch was drunter vorstellen, aber sagen Sie doch
00:01:11: noch mal kurz: Worum geht es in dem Studiengang. ML: Ja das ist tatsächlich so, dass die
00:01:15: Studieninhalte das wiedergeben, was im Namen des Studiengangs steht, nämlich Technische Redaktion
00:01:22: und Kommunikation. Und bevor ich gleich noch etwas genauer auf die Inhalte eingehe und was auch
00:01:28: Studierende erwartet, vielleicht vorweg: Studenten finden die Bezeichnung nicht sehr charmant,
00:01:35: weil sie gerne etwas mit Management da drin hätten. Das heißt wir unter uns sagen auch gerne,
00:01:40: wir bilden Informationsmanager aus oder Informationsarchitekten. Weil das in der
00:01:46: Regel in den Unternehmen einen etwas höheren Stellenwert hat, als der technische Redakteur,
00:01:51: die technische Redakteurin. Nichtsdestotrotz, und das ist das charmante dabei, abgesehen von
00:01:57: der von der Hülle die wir dem Studiengang geben, Technische Redaktion und Kommunikation ist ein
00:02:03: ganz wesentlicher Bestandteil, eine wichtige Disziplin in nahezu allen Unternehmen die
00:02:10: technische Produkte herstellt, sie entwickeln, sie vertreiben und auch im Service unterhalten
00:02:17: wollen. Genau hier kommt die technische Redaktion und Kommunikation ins Spiel,
00:02:22: denn unsere Absolventinnen und Absolventen sie kommunizieren technische Inhalte. Das ist
00:02:29: wichtig noch einmal zu betonen. Es geht primär um die Kommunikation von technischen Inhalten,
00:02:33: wie zum Beispiel die Funktionalität von einer Software, die Bedienung eines komplexen Produktes
00:02:41: oder einer Anlage, wie sie in Produktionsstätten stehtt. Und das sind die Dinge, die unsere
00:02:47: Studenten und Studierenden generell tun. Es geht darum, komplexe technische Sachverhalte so einfach
00:02:55: wie möglich zu kommunizieren, adressatengerechte Inhalte aufzubereiten und dabei, und da kommt
00:03:01: die Technik zum Zweiten ins Spiel, modernste Informationstechnologie zu nutzen, wie zum
00:03:07: Beispiel Multimedia, Audio, wie wir es auch hier tun, oder dann zusätzliche sogenannte immersive
00:03:14: Medien wie augmented oder virtual reality. NK: Okay. Genau, das... also jetzt für mich,
00:03:20: als Laien, der ich jetzt nicht den Studiengang studiert habe - wobei ich das gerne würde
00:03:25: glaube ich - das fängt an bei der... bei dem Produkthandbuch, was man als Endkunde auch
00:03:33: mitbekommt und geht aber halt weiter, eben zu spezialisierter Kommunikation für professionelle
00:03:40: Nutzer von größeren Geräten und anlagen und so. ML: Es geht generell grundsätzlich mal fängt es
00:03:45: an, und das ist wahrscheinlich auch eines unserer Kerngebiete, in denen wir auch ausbilden, das sind
00:03:51: nämlich diese sogenannten Benutzerhandbücher, die ein wesentlicher Bestandteil eines Produktes
00:03:58: sind. Denn nehmen wir beispielsweise einen Automobilhersteller, die produzierten Fahrzeuge.
00:04:02: Die Fahrzeuge rollen vom Band und wenn da eine Betriebsanleitung fehlt, dann ist es
00:04:07: so gravierend, als hätte man vergessen den Motor einzubauen. Also die Betriebsanleitung und jedes
00:04:12: andere Handbuch ist ein integraler Bestandteil des Produktes und das sind sozusagen... ist
00:04:17: unsere Kerndisziplin, von der wir kommen. Aber wir beobachten natürlich auch schon seit langem,
00:04:23: dass die Anwenderinnen und Anwender viele andere Möglichkeiten der Informationsvermittlung eher
00:04:29: nutzen, als das gedruckte Handbuch. So dass wir uns natürlich überlegen, wie können wir
00:04:34: diese Inhalte, diese technischen Inhalte in unterschiedlichen Medien zu transportieren.
00:04:39: Und das Naheliegende wäre zum Beispiel das als App oder als integrierte Onlinehilfe auszugeben
00:04:46: in den entsprechenden Systemen. Darüber hinaus vielleicht Realvideos zur Verfügung zu stellen,
00:04:53: wie wir sie ja gerne über Youtube nutzen. Vielleicht das Ganze in Animationen zu
00:04:57: transportieren, wenn die Informationen schlecht gefilmt werden können. Oder dann darüber hinhaus
00:05:02: natürlich auch zukünftige Technologien wie augmented oder virtual reality einzusetzen.
00:05:07: NK: Tatsächlich kann ich da nur auch aus meiner eigenen Erfahrung sagen, wenn ich irgendwie ein
00:05:11: neues Produkt habe, dann schaue ich selten in die Anleitung, sondern suche halt bei Youtube
00:05:17: tatsächlich nach einer Beschreibung, die ja dann oft auch von anderen Nutzern gemacht
00:05:22: werden und gar nicht von der Firma selbst. ML: Was wiederum ein weiteres Betätigungsfeld
00:05:26: für technische Redakteure und Redakteurinnen darstellen kann. Denn dieser user generated
00:05:33: content, wie es so schön heißt, das ist eine weitere interessante Fragestellung,
00:05:38: wie man das vielleicht ein Stück weit auch aus Unternehmenssicht kuratieren kann,
00:05:41: so dass die Informationen, die auch zur Verfügung stehen, vielleicht ein Stück weit
00:05:46: auch gefiltert und in die richtige Richtung gelenkt werden oder auch kommentiert werden,
00:05:50: so dass auch aus Interesse des Unternehmens keine Fehlinformationen beispielsweise über den
00:05:56: Googlesuchschlitz dann gefunden werden können. NK: Ja sehr spannende in welche Richtungen das
00:06:01: überall geht. Jetzt würde ich aber trotzdem gern noch mal zurückkommen zum Studiengang selbst und
00:06:07: einmal noch mal fragen: Was sind denn so paar Fächer. Können Sie mal ein paar Fächerbeispiele
00:06:12: sagen. Also was wird da konkret gelernt. ML: Wir bauen unseren Studiengang letztendlich
00:06:18: in verschiedenen Säulen auf. Wir haben einmal die Technik-Säule, wir haben die Kommunikations-Säule
00:06:24: und wir haben die Medien-Säule. Das heißt auch für die Studierenden, wir bilden in den technischen
00:06:31: Kerndisziplinen aus, wir unterrichten die naturwissenschaftlichen Grundlagen,
00:06:35: wir unterrichten Konstruktion und Mechanik und beispielsweise Mess- und Steuerungstechnik. Mit
00:06:41: dem Ziel, dass die Studierenden ein technisches Grundverständnis erwerben, um besser die
00:06:48: technischen Produkte erklären, beschreiben und die Personen anleiten zu können. Das ist die
00:06:53: technische Säule. Die Kommunikationssäule dreht sich um Dinge wie Schreiben,
00:06:59: Dinge wie Verständlichkeit und Verstehen, also kognitionspsychologische Grundlagen. Und alles
00:07:05: was rund um die Didaktik, die Methodik zur Aufbereitung von Inhalten für eine bestimmte
00:07:11: Zielgruppe geht. Das ist unsere zweite Säule, die Kommunikationssäule. Und in der dritten Säule,
00:07:17: wie der Name schon sagt, Medien, Multimedia, alle Studenten wollen ja immer mal was mit
00:07:22: Medien machen. Bei uns sind sie da sozusagen mittendrin und sie lernen über die Fotografie, die
00:07:27: Bildbearbeitung, die Erstellung von Animationen, Videos letztendlich alles was es braucht,
00:07:34: um Informationstechnologie sinnvoll einsetzen zu können. Das sind unsere drei Säulen. Begleitet
00:07:40: wird das Ganze dann über entsprechende Projekte, die wir sehr stark im Studiengang im Curriculum
00:07:46: verankert haben, so das wir Aufgabenstellungen, die aus der Industrie an uns herangetragen werden,
00:07:53: mit studentischer Unterstützung lösen, so dass die Studenten dabei schon erfahren: Mensch,
00:07:59: das was wir hier tun, das hat einen absoluten Praxisbezug. Das ist relevant, das trifft
00:08:04: sozusagen die Herausforderungen der Industrie. NK: Hätte ich jetzt sonst auch gleich noch
00:08:09: eine Frage angeschlossen, aber jetzt haben sie es schon beantwortet quasi,
00:08:13: genau. Also wie es ja Grundsatz der Hochschule ist, die praktische Anwendung
00:08:17: und dann eben gleich auch an realen Projekten, ja. Es ist jetzt nicht so,
00:08:21: als würden Sie sich Aufgabenstellungen ausdenken, sondern das sind wirklich Fragestellungen
00:08:26: die gerade aktuell wichtig sind, ja. LM: Genau und es kann tatsächlich an der
00:08:31: Stelle in sehr unterschiedliche Bereiche gehen. Wenn wir über diesen Praxisbezug
00:08:38: sprechen, der für uns ja wirklich maßgeblich den Studienaufbau prägt. Es beginnt mit Projekten von
00:08:45: einfacher Dokumentationserstellung über Projekte zu Informationskonzepten und Redaktionssystemen,
00:08:53: die wir nutzen um die Informationen zu transportieren. Das könnten Usability-Projekte
00:08:57: sein. Das können Projekte im Bereich der Unternehmenskommunikation sein, sowohl intern
00:09:02: als auch extern. Da decken wir gewissermaßen die gesamte Bandbreite dieses Spektrums auch
00:09:07: in Form von Projekt ab. Und wir können uns vor Anfragen aus der Industrie kaum retten. Das hat
00:09:13: sich rumgesprochen, dass wir gute Projekte machen, auch für die Industrie und so haben wir da eine
00:09:18: lange Warteschlange an Projektpartnern, potenziellen Projektpartnern die gerne mit
00:09:23: uns Projekte machen würden. Wir müssen sie dann immer wieder auf ein anderes Semester vertrösten.
00:09:27: NK: Jetzt haben Sie vorhin gesagt, und das finde ich auch sehr interessant, die Studierenden
00:09:33: bevorzugen das Wort Kommunikationsmanager. Management war jetzt im Fächer-Curriculum
00:09:43: jetzt erst mal nicht drin. Also vor allem natürlich nicht das klassische Management.
00:09:47: Aber vielleicht können Sie noch mal sagen, was ist genau der Hintergrund da von diesem Terminus?
00:09:52: ML: Naja, letztendlich geht es immer wieder... Ich glaube wir haben das Management bei uns in
00:09:56: zweierlei Hinsicht. Zum Einen haben wir das Management von den Projekten. Also
00:10:00: wir brauchen eine klare Organisation unserer Projektstrukturen, weil wir im Alltag und auch
00:10:05: in den studentischen Projekten sehr stark in diese Projektprozesse eingebunden sind. Das ist der eine
00:10:12: Aspekt. Der zweite Aspekt, der dazu kommt, ist natürlich, dass wir Informationen organisieren,
00:10:18: dass wir Informationen managen wollen. Und es wird vor dem Hintergrund der permanent
00:10:22: steigenden Informationsmengen innerhalb der Unternehmen eine immer wichtigere Rolle werden,
00:10:28: so dass wir hier mit neuen Technologien, wie Data Analytics, wie sogenannte Wissensgraphen, die das
00:10:35: Wissen innerhalb des Unternehmens miteinander verknüpfen, mit Machine Learning-Anwendungen
00:10:40: auch zu tun haben. Und da spielt eben das Thema des Informationsmanagements der Organisation, der
00:10:46: Verwaltung von Informationen eine ganz wesentliche und für die Zukunft elementare Rolle. Und der
00:10:54: letzte Aspekt wo wir Management letztendlich auch sind, ist natürlich auch ein Stück weit,
00:10:59: dass wir als Redakteurinnen und Redakteure in den Unternehmen uns selbst organisieren, dass
00:11:06: wir professionell auftreten, dass wir denselben Stellenwert und dasselbe Selbstverständnis wie
00:11:12: Entwickler oder Vertriebsingenieure haben. Und da spielt natürlich auch das Management jetzt
00:11:18: eher im betriebswirtschaftlichen Sinn eine wichtige Rolle. Dass wir wissen,
00:11:23: welche Ziele, welche Aufgaben wir haben, welche Kennzahlen wir erheben müssen, wie wir Dinge
00:11:28: automatisieren können. Und das sind natürlich auch Inhalte, die im Studiengang gelehrt werden.
00:11:34: NK: Also es ist ein sehr breiter Studiengang, sie haben es ja dargestellt. Viele Themen,
00:11:40: die da behandelt werden, vorallem jetzt eben die drei Säulen Technik, Kommunikation und
00:11:46: Medien. Muss man Allrounder sein? Muss man das alles schon mitbringen oder reicht es auch,
00:11:53: wenn ich jetzt sage: Ich hab ein totales Interesse für Medien und das Anwenden von
00:11:58: modernen Medien und ich filme super gerne. Aber ich bin jetzt irgendwie was meine schriftliche
00:12:04: Kommunikation angeht noch nicht so ausgefeilt. Kann man dann da trotzdem den Studiengang machen?
00:12:10: ML: Ich habe zwei Antworten auf Ihre Fragen, Herr Kipp. Die eine Frage ist,
00:12:14: was wünsche ich mir. Natürlich wünsche ich mir den Allrounder oder die Allrounderin,
00:12:18: die in sämtlichen Themen schon von vornherein großes Interesse und unheimlich tolle Kenntnisse
00:12:26: mitbringt. Die Wirklichkeit sieht natürlich anders aus. Auch ich bin ja ein Stück weit in
00:12:31: die technische Kommunikation als Quereinsteiger reingerutscht und mich hat letztendlich nur
00:12:37: fasziniert wie man Informationen strukturieren kann und von Technik hatte ich weniger Ahnung und
00:12:41: habe mir das entsprechend, wie man so schön sagt, drauf geschafft. Und so ist es letztlich auch für
00:12:46: unsere Studieninteressierten. Wir gehen davon aus, dass alle Personen ein gewisses Interesse haben,
00:12:53: eine Freude haben am Vermitteln von Informationen. Dass sie Neugier haben, sich mit Technik
00:12:59: auseinanderzusetzen, also auch tatsächlich an den Produkten zu experimentieren, auszuprobieren,
00:13:05: wie es funktioniert. Und eine gewisse Empathie letztendlich haben, um sich in die Anwenderinnen
00:13:10: und Anwender hineinzufühlen. Dass dabei natürlich jeder Einzelne und jede Einzelne unterschiedliche
00:13:17: Interessen und Stärken grundsätzlich hat, das liegt letztendlich in der Natur des Menschen,
00:13:22: so dass wir einige haben, die sehr stark aus der Technik kommen. Die sich viel viel stärker für die
00:13:28: technischen Zusammenhänge interessieren. Andere wiederum den Fokus in der Schreibkompetenz haben
00:13:34: und da sich spezialisieren möchten. Und andere wiederum eher den ganzen bereich multimediale
00:13:40: Kommunikation im Vordergrund ihrer Beschäftigung sehen. Und das Schöne ist letztendlich,
00:13:45: dass alle bei gewissermaßen bei Null anfangen, so dass niemand von vornherein abgehängt wird
00:13:52: und sich zudem, und das macht das Ganze auch tatsächlich spannend, sich die Studierenden
00:13:56: im Laufe ihres Studiums für ein Spezialgebiet tatsächlich dann darauf konzentrieren können.
00:14:03: So dass am Ende eben tatsächlich Personen aus dem Studiengang hervorgehen, die später einmal
00:14:08: in einer Videoproduktionsfirma arbeiten. Andere die landen im technischen Vertrieb
00:14:14: und wiederum andere schreiben die klassische Betriebsanleitung. Das heißt wir haben extrem
00:14:19: viele Möglichkeiten auch in der Berufswelt dann unsere entsprechende Nische zu finden. Und ich
00:14:25: glaube es wird auch immer wichtiger, über den Tellerrand hinauszuschauen, den Blick auf die
00:14:30: unterschiedlichsten Disziplinen zu haben. Und das ist etwas, was wir durch diese, wie man
00:14:35: so schön sagt, interdisziplinäre Ausbildung in unserem Studiengang auch tatsächlich vermitteln.
00:14:39: NK: Jetzt haben Sie schon verschiedene Berufsfelder angesprochen. Das bringt mich
00:14:44: natürlich bestens zu meinem nächsten Punkt. Wie sieht es denn aus mit den
00:14:48: Berufsaussichten. Können Sie da was zu sagen. ML: Ich könnte ganz einfach antworten:
00:14:53: glänzend. Ich kann aber natürlich auch ein Stück weit ausholen. Die Branche Technikkommunikation
00:15:00: wächst permanent von unseren Absolventen und Absolventinnen weiß ich zu berichten, dass sie
00:15:10: in der Regel einen Arbeitsvertrag unterschrieben haben, bevor die Tinte beim letzten Satz der
00:15:16: Bachelorarbeit getrocknet ist. Die Aussichten sind wirklich hervorragend, entweder bei einem
00:15:22: Dienstleistungsunternehmen, in der Beratung, bei großen UEMs, Autoherstellern, Flugzeugherstellern,
00:15:29: Maschinen- und Anlagenbauern. Es ist tatsächlich so, dass ich täglich mehrere Stellenanzeigen von
00:15:37: der Industrie zugesandt bekomme. Und ich muss die meisten dann doch trösten, wenn sie ihren
00:15:43: Standort nicht in München oder dem direkten Umland von München haben, weil wir im Augenblick eine so
00:15:48: gute Jobsituation haben, dass sich die Münchner Studierenden nicht vorstellen können, 80 Kilometer
00:15:55: außerhalb von München eine Stelle anzunehmen. NK: Ja, aber das sind ja beste Aussichten. Also
00:16:01: liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, wenn Sie sich da interessieren,
00:16:04: dann lohnt sich auf jeden Fall ein Blick, würde ich sagen. Herr Ley, genau,
00:16:08: Ihr Studiengang feiert dieses Wintersemester Jubiläum, 10 Jahre. Wie hat sich denn der
00:16:13: Studiengang verändert über diese zehn Jahre? ML: Ja, man kann grundsätzlich sagen,
00:16:17: dass er sich auf der einen Seite verändert und auch weiter verändern wird. Auf der anderen
00:16:23: Seite bleibt aber auch so in seinen Grundsäulen bestehen. Das ist tatsächlich das Schöne auch an
00:16:28: dieser doch vergleichsweise jungen Disziplin. Wenn wir das vergleichen mit Maschinenbauern
00:16:33: oder Feinwerktechnik, die es ja auch an der Hochschule München gibt, auch sogar noch vor
00:16:38: den Anfängen der Fachhochschulen, dann sind wir eine vergleichsweise junge Disziplin. Und das
00:16:45: gibt uns natürlich auch die Möglichkeit, sehr stark auf aktuelle Veränderungen im
00:16:49: Curriculum wieder Bezug zu nehmen. Ich hatten vorhin mal ganz nebenbei erwähnt,
00:16:54: die neueren Informationstechnologien wie Machine Learning oder Wissensgraphen. Alles was unter dem
00:17:00: Deckmantel der künstlichen Intelligenz entwickelt und erforscht wird, findet natürlich nach und nach
00:17:07: bei uns auch Eingang in die Lehrinhalte. Nichtsdestotrotz bleiben wir bestimmten
00:17:12: Grundthemen treu und das seit Beginn unseres Studiums, dass nämlich die Schreibkompetenz,
00:17:17: das Technikverständnis ausgeprägt ist und auch das Erlernen von bestimmten Programmen, wobei sich die
00:17:25: Programme natürlich permanent verändern können. Das heißt da haben wir schon eine gewisse auf
00:17:29: der einen Seite Kontinuität und einen permanenten Wandel. Und dieser Wandel drückt sich natürlich
00:17:35: auch im Personal aus. Wir sind kontinuierlich über die letzten zehn Jahre gewachsen. Wir begannen vor
00:17:41: zehn Jahren mit zwei hauptamtlichen Professorinnen und Professoren. Das war die Kollegin Grünwied,
00:17:48: die den Studiengang ins Leben gerufen hat und ich. Und seitdem konnten wir in unseren
00:17:54: Kernbereichen der Technik, der Medienproduktion und auch der Unternehmenskommunikation weiteres,
00:18:01: ja, hauptamtliche Unterstützung bekommen in Form von Professorinnen und Professoren. Und jüngst
00:18:07: ist zu uns gestoßen ein neuer Kollege, der die angewandte Informatik endlich besetzt, so dass
00:18:14: wir auch hier eine gewisse Veränderung durchaus im Personal des Studiengangs erkennen können.
00:18:20: NK: Genau, jetzt ist die Situation leider wie sie ist. Können sie trotzdem bisschen feiern?
00:18:25: ML: Naja, Grund zum Feiern gibts. Wir hätten natürlich sehr gern eine richtige Party gemacht,
00:18:32: wie wir das uns wünschen würden. In Präsenz, in einem schönen Saal, mit Livebeiträgen, das werden
00:18:40: wir jetzt ein stückweit zurück schrauben. Aber wir haben dank unserer wirklich tollen
00:18:44: Technikausstattung eine Liveshow vorbereitet, die auch als Download dann zur Verfügung stehen wird.
00:18:51: Wo man reinschnuppern kann, was technische Redaktion eigentlich bedeutet. Wir haben im
00:18:57: Vorfeld Videos produziert von Industrieexpertinnen und -experten. Wir haben unsere ehemaligen
00:19:03: Studenten befragt, warum sie TRK studiert haben und wo sie heute gelandet sind und ob ihnen das
00:19:10: Studium tatsächlich was gebracht hat. Also ich denke wir haben eine ganz gute und bunte Mischung
00:19:14: aus unterschiedlichen Themen zusammengetragen, die wir natürlich jetzt ein stückweit unter
00:19:20: Beachtung sämtlicher Corona-Regeln in unserem Studio präsentieren werden.
00:19:26: NK: Das klingt auf jeden Fall sehr spannend. Da wünsche ich auf jeden Fall viel Erfolg und viel
00:19:31: Spaß. Für alle Interessierten auf jeden Fall mal reinschauen dann auf der Webseite vom Studiengang
00:19:37: und sich die verschiedenen Dinge anschauen. Wir haben natürlich... also, nicht natürlich aber wir
00:19:44: haben kürzlich auch schon gesprochen im Zuge der Hochschulorientierungstage. Auch das finden sie
00:19:49: auf dem Youtube-Kanal der Hochschule München, wenn Sie da noch tiefer einsteigen wollen. Genau. Ja,
00:19:55: Herr Ley, was würden Sie mitgeben jemandem, der sich jetzt gerade für Technische
00:20:01: Redaktion und Kommunikation interessiert oder möglicherweise gerade angefangen hat
00:20:05: mit dem Studiengang. Irgendeinen Tipp ihrerseits. ML: Ich würde tatsächlich nochmal, Herr Kipp, ein
00:20:12: Stück zurückgehen und sagen, als als genereller Tipp, weil für viele Studieninteressierte
00:20:18: stellt sich ja grundsätzlich die Frage: Was studier ich denn jetzt. Jetzt habe ich meine
00:20:24: Hochschulzugangsberechtigung, ich habe mein Abitur in der Tasche. Und viele junge Menschen
00:20:28: stehen vor der großen Frage: Was mache ich denn jetzt mit... aus meinem Leben. Und ich finde
00:20:34: diese Frage fast ein stückweit zu pathetisch. Man sollte sich vielleicht eher die Frage stellen, was
00:20:40: interessiert mich den? Woran habe ich Freude? Was würde ich ganz gern genauer kennenlernen? Ist es
00:20:46: eher das Strukturieren von Zusammenhänge. Geht es eher in die Gestaltung rein. Ich glaube, das ist
00:20:51: mal die grundlegende Frage, die alle beantworten sollten. Und weniger die Frage, wo komme ich denn
00:20:56: am Ende des Tages damit hin. Weil wir können nicht alle BWL studieren. Also der grundsätzliche Tipp
00:21:03: an alle Zuhörerinnen und Zuhörer: Hören Sie in sich rein und überlegen Sie, was sind denn
00:21:09: meine... was sind meine Interessen. Wo habe ich eine bestimmte Begabung. Mit was möchte ich mich
00:21:14: eigentlich lange und intensiv beschäftigen. Und wenn man sich dann mal auch tatsächlich für den
00:21:20: Studiengang Technische Redaktion und Kommunikation entschieden hat, der ja zunächst mal vermutlich
00:21:25: im Kreis der Mitschülerinnen und Mitschülern etwas eigenartig beäugte wird. Was technische Redaktion,
00:21:33: was ist denn das? Das habe ich ja noch nie gehört. Ich studiere Informatik. Dann glaube ich ist es
00:21:37: wichtig zu sagen, und zwar mit Selbstbewusstsein, wir sind diejenigen in den Unternehmen als
00:21:43: technische Redakteurinnen und Redakteure, die es verstehen unterschiedliche Disziplinen zusammen
00:21:50: zu denken. Wir verstehen die Entwicklery, wir verstehen die Produktion, wir verstehen das
00:21:54: Marketing, wir verstehen wie Service funktioniert. Und wir können durch unsere Fähigkeit des
00:21:59: Informationsmanagements einen ganz ganz wichtigen Beitrag in jedem Unternehmen leisten. Und das ist
00:22:06: aus meiner Sicht eine ganz wichtige Botschaft für die Studienanfängerinnen bei uns im Studiengang,
00:22:12: und natürlich auch für die Studienanfänger, dass sie das nötige Selbstbewusstsein für eine
00:22:16: Disziplin aufbringen, die so in der Welt vielleicht nicht den Stellenwert hat wie
00:22:22: Informatik, wie Maschinenbau oder Luft- und Raumfahrttechnik. Das ist mal der eine Punkt
00:22:27: und der zweite Punkt ist der: Bleiben Sie einfach neugierig. Seien Sie offen, schauen Sie über den
00:22:34: Tellerrand hinaus und nutzen Sie die vielfältigen Möglichkeiten, die es in Form von Praktika und
00:22:39: Werkstudententätigkeiten gibt. Und schnuppern Sie in unterschiedliche Disziplinen, schnuppern Sie
00:22:45: in unterschiedliche auch Unternehmensstrukturen rein. Denn für die eine Person mag ein Konzern
00:22:52: die perfekte Organisationsform sein und für andere ist es vielleicht doch eher ein Start-Up oder ein
00:22:57: kleines oder mittelständisches Unternehmen. Dieses Spektrum, da auch selber mal sich zu hinterfragen,
00:23:05: wo möchte ich denn eigentlich in Zukunft arbeiten. Was ist so, wie man so schön sagt, das perfekte
00:23:09: Gesamtpaket. Das gilt es für jeden einzelnen herauszufinden. Und dann glaube ich bietet die
00:23:16: Branche ein enormes Zukunftspotenzial für alle. NK: Ja, wunderbare Tipps an der Stelle hier zum
00:23:23: Abschluss von unserem Gespräch. Herr Professor Ley, vielen vielen Dank für den Einblick in
00:23:28: die Technische Redaktion und Kommunikation. Ich glaube da sind viele wichtige Informationen dabei
00:23:34: für unsere Zuhörerinnen und Zuhörer. Genau, ich wünsche Ihnen alles Gute und viel Spaß und viel
00:23:40: Erfolg für ihre Feierlichkeiten und natürlich für den weiteren Verlauf des Studiengangs.
00:23:46: ML: Ich danke Ihnen, Herr Kipp. NK: Und alle Zuhörerinnen und Zuhörer,
00:23:50: bis zum nächsten Mal.
00:23:51: HM - hör mal rein. Der Podcast der Studienberatung.