HM »Hör mal rein« - Der Podcast der Studienberatung

HM »Hör mal rein« - Der Podcast der Studienberatung

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00:00:00: ML: Von unseren Absolventen und  Absolventinnen weiß ich zu berichten,  

00:00:04: dass sie in der Regel einen  Arbeitsvertrag unterschrieben haben,  

00:00:07: bevor die Tinte beim letzten Satz  der Bachelorarbeit getrocknet ist.

00:00:12: HM - Hör mal rein. Der Podcast der  Studienberatung. Sechzehnte Folge zum Studiengang  

00:00:26: Technische Redaktion und Kommunikation. NK: Ja, herzlich Willkommen liebe Zuhörerinnen  

00:00:32: und Zuhörer zu einer weiteren Folge HM - hör mal  rein. Der Podcast der Studienberatung. Heute mit  

00:00:40: Professor Doktor Martin Ley, Studiengangsleiter  vom Studiengang Technische Redaktion und  

00:00:46: Kommunikation. Und, man kann es ahnen, zu dem  Studiengang soll es natürlich auch gehen. Erst  

00:00:53: mal Hallo Herr Ley, schön dass Sie da sind. ML: Ja, Hallo Herr Kipp, schön  

00:00:56: dass ich dabei sein darf. NK: Vielen Dank schon mal an der  

00:01:00: Stelle für Ihre Zeit. Genau, Technische Redaktion  und Kommunikation, sprechender Titel, könnte man  

00:01:06: jetzt erst mal sagen. Kann man sich vielleicht  auch was drunter vorstellen, aber sagen Sie doch  

00:01:11: noch mal kurz: Worum geht es in dem Studiengang. ML: Ja das ist tatsächlich so, dass die  

00:01:15: Studieninhalte das wiedergeben, was im Namen des  Studiengangs steht, nämlich Technische Redaktion  

00:01:22: und Kommunikation. Und bevor ich gleich noch  etwas genauer auf die Inhalte eingehe und was auch  

00:01:28: Studierende erwartet, vielleicht vorweg: Studenten  finden die Bezeichnung nicht sehr charmant,  

00:01:35: weil sie gerne etwas mit Management da drin  hätten. Das heißt wir unter uns sagen auch gerne,  

00:01:40: wir bilden Informationsmanager aus oder  Informationsarchitekten. Weil das in der  

00:01:46: Regel in den Unternehmen einen etwas höheren  Stellenwert hat, als der technische Redakteur,  

00:01:51: die technische Redakteurin. Nichtsdestotrotz,  und das ist das charmante dabei, abgesehen von  

00:01:57: der von der Hülle die wir dem Studiengang geben,  Technische Redaktion und Kommunikation ist ein  

00:02:03: ganz wesentlicher Bestandteil, eine wichtige  Disziplin in nahezu allen Unternehmen die  

00:02:10: technische Produkte herstellt, sie entwickeln,  sie vertreiben und auch im Service unterhalten  

00:02:17: wollen. Genau hier kommt die technische  Redaktion und Kommunikation ins Spiel,  

00:02:22: denn unsere Absolventinnen und Absolventen  sie kommunizieren technische Inhalte. Das ist  

00:02:29: wichtig noch einmal zu betonen. Es geht primär  um die Kommunikation von technischen Inhalten,  

00:02:33: wie zum Beispiel die Funktionalität von einer  Software, die Bedienung eines komplexen Produktes  

00:02:41: oder einer Anlage, wie sie in Produktionsstätten  stehtt. Und das sind die Dinge, die unsere  

00:02:47: Studenten und Studierenden generell tun. Es geht  darum, komplexe technische Sachverhalte so einfach  

00:02:55: wie möglich zu kommunizieren, adressatengerechte  Inhalte aufzubereiten und dabei, und da kommt  

00:03:01: die Technik zum Zweiten ins Spiel, modernste  Informationstechnologie zu nutzen, wie zum  

00:03:07: Beispiel Multimedia, Audio, wie wir es auch hier  tun, oder dann zusätzliche sogenannte immersive  

00:03:14: Medien wie augmented oder virtual reality. NK: Okay. Genau, das... also jetzt für mich,  

00:03:20: als Laien, der ich jetzt nicht den Studiengang  studiert habe - wobei ich das gerne würde  

00:03:25: glaube ich - das fängt an bei der... bei dem  Produkthandbuch, was man als Endkunde auch  

00:03:33: mitbekommt und geht aber halt weiter, eben zu  spezialisierter Kommunikation für professionelle  

00:03:40: Nutzer von größeren Geräten und anlagen und so. ML: Es geht generell grundsätzlich mal fängt es  

00:03:45: an, und das ist wahrscheinlich auch eines unserer  Kerngebiete, in denen wir auch ausbilden, das sind  

00:03:51: nämlich diese sogenannten Benutzerhandbücher,  die ein wesentlicher Bestandteil eines Produktes  

00:03:58: sind. Denn nehmen wir beispielsweise einen  Automobilhersteller, die produzierten Fahrzeuge.  

00:04:02: Die Fahrzeuge rollen vom Band und wenn da  eine Betriebsanleitung fehlt, dann ist es  

00:04:07: so gravierend, als hätte man vergessen den Motor  einzubauen. Also die Betriebsanleitung und jedes  

00:04:12: andere Handbuch ist ein integraler Bestandteil  des Produktes und das sind sozusagen... ist  

00:04:17: unsere Kerndisziplin, von der wir kommen. Aber  wir beobachten natürlich auch schon seit langem,  

00:04:23: dass die Anwenderinnen und Anwender viele andere  Möglichkeiten der Informationsvermittlung eher  

00:04:29: nutzen, als das gedruckte Handbuch. So dass  wir uns natürlich überlegen, wie können wir  

00:04:34: diese Inhalte, diese technischen Inhalte in  unterschiedlichen Medien zu transportieren.  

00:04:39: Und das Naheliegende wäre zum Beispiel das als  App oder als integrierte Onlinehilfe auszugeben  

00:04:46: in den entsprechenden Systemen. Darüber hinaus  vielleicht Realvideos zur Verfügung zu stellen,  

00:04:53: wie wir sie ja gerne über Youtube nutzen.  Vielleicht das Ganze in Animationen zu  

00:04:57: transportieren, wenn die Informationen schlecht  gefilmt werden können. Oder dann darüber hinhaus  

00:05:02: natürlich auch zukünftige Technologien wie  augmented oder virtual reality einzusetzen. 

00:05:07: NK: Tatsächlich kann ich da nur auch aus meiner  eigenen Erfahrung sagen, wenn ich irgendwie ein  

00:05:11: neues Produkt habe, dann schaue ich selten in  die Anleitung, sondern suche halt bei Youtube  

00:05:17: tatsächlich nach einer Beschreibung, die ja  dann oft auch von anderen Nutzern gemacht  

00:05:22: werden und gar nicht von der Firma selbst. ML: Was wiederum ein weiteres Betätigungsfeld  

00:05:26: für technische Redakteure und Redakteurinnen  darstellen kann. Denn dieser user generated  

00:05:33: content, wie es so schön heißt, das ist  eine weitere interessante Fragestellung,  

00:05:38: wie man das vielleicht ein Stück weit auch  aus Unternehmenssicht kuratieren kann,  

00:05:41: so dass die Informationen, die auch zur  Verfügung stehen, vielleicht ein Stück weit  

00:05:46: auch gefiltert und in die richtige Richtung  gelenkt werden oder auch kommentiert werden,  

00:05:50: so dass auch aus Interesse des Unternehmens  keine Fehlinformationen beispielsweise über den  

00:05:56: Googlesuchschlitz dann gefunden werden können. NK: Ja sehr spannende in welche Richtungen das  

00:06:01: überall geht. Jetzt würde ich aber trotzdem gern  noch mal zurückkommen zum Studiengang selbst und  

00:06:07: einmal noch mal fragen: Was sind denn so paar  Fächer. Können Sie mal ein paar Fächerbeispiele  

00:06:12: sagen. Also was wird da konkret gelernt. ML: Wir bauen unseren Studiengang letztendlich  

00:06:18: in verschiedenen Säulen auf. Wir haben einmal die  Technik-Säule, wir haben die Kommunikations-Säule  

00:06:24: und wir haben die Medien-Säule. Das heißt auch für  die Studierenden, wir bilden in den technischen  

00:06:31: Kerndisziplinen aus, wir unterrichten  die naturwissenschaftlichen Grundlagen,  

00:06:35: wir unterrichten Konstruktion und Mechanik und  beispielsweise Mess- und Steuerungstechnik. Mit  

00:06:41: dem Ziel, dass die Studierenden ein technisches  Grundverständnis erwerben, um besser die  

00:06:48: technischen Produkte erklären, beschreiben und  die Personen anleiten zu können. Das ist die  

00:06:53: technische Säule. Die Kommunikationssäule  dreht sich um Dinge wie Schreiben,  

00:06:59: Dinge wie Verständlichkeit und Verstehen, also  kognitionspsychologische Grundlagen. Und alles  

00:07:05: was rund um die Didaktik, die Methodik zur  Aufbereitung von Inhalten für eine bestimmte  

00:07:11: Zielgruppe geht. Das ist unsere zweite Säule, die  Kommunikationssäule. Und in der dritten Säule,  

00:07:17: wie der Name schon sagt, Medien, Multimedia,  alle Studenten wollen ja immer mal was mit  

00:07:22: Medien machen. Bei uns sind sie da sozusagen  mittendrin und sie lernen über die Fotografie, die  

00:07:27: Bildbearbeitung, die Erstellung von Animationen,  Videos letztendlich alles was es braucht,  

00:07:34: um Informationstechnologie sinnvoll einsetzen zu  können. Das sind unsere drei Säulen. Begleitet  

00:07:40: wird das Ganze dann über entsprechende Projekte,  die wir sehr stark im Studiengang im Curriculum  

00:07:46: verankert haben, so das wir Aufgabenstellungen,  die aus der Industrie an uns herangetragen werden,  

00:07:53: mit studentischer Unterstützung lösen, so dass  die Studenten dabei schon erfahren: Mensch,  

00:07:59: das was wir hier tun, das hat einen absoluten  Praxisbezug. Das ist relevant, das trifft  

00:08:04: sozusagen die Herausforderungen der Industrie. NK: Hätte ich jetzt sonst auch gleich noch  

00:08:09: eine Frage angeschlossen, aber jetzt  haben sie es schon beantwortet quasi,  

00:08:13: genau. Also wie es ja Grundsatz der  Hochschule ist, die praktische Anwendung  

00:08:17: und dann eben gleich auch an realen  Projekten, ja. Es ist jetzt nicht so,  

00:08:21: als würden Sie sich Aufgabenstellungen ausdenken,  sondern das sind wirklich Fragestellungen  

00:08:26: die gerade aktuell wichtig sind, ja. LM: Genau und es kann tatsächlich an der  

00:08:31: Stelle in sehr unterschiedliche Bereiche  gehen. Wenn wir über diesen Praxisbezug  

00:08:38: sprechen, der für uns ja wirklich maßgeblich den  Studienaufbau prägt. Es beginnt mit Projekten von  

00:08:45: einfacher Dokumentationserstellung über Projekte  zu Informationskonzepten und Redaktionssystemen,  

00:08:53: die wir nutzen um die Informationen zu  transportieren. Das könnten Usability-Projekte  

00:08:57: sein. Das können Projekte im Bereich der  Unternehmenskommunikation sein, sowohl intern  

00:09:02: als auch extern. Da decken wir gewissermaßen  die gesamte Bandbreite dieses Spektrums auch  

00:09:07: in Form von Projekt ab. Und wir können uns vor  Anfragen aus der Industrie kaum retten. Das hat  

00:09:13: sich rumgesprochen, dass wir gute Projekte machen,  auch für die Industrie und so haben wir da eine  

00:09:18: lange Warteschlange an Projektpartnern,  potenziellen Projektpartnern die gerne mit  

00:09:23: uns Projekte machen würden. Wir müssen sie dann  immer wieder auf ein anderes Semester vertrösten. 

00:09:27: NK: Jetzt haben Sie vorhin gesagt, und das finde  ich auch sehr interessant, die Studierenden  

00:09:33: bevorzugen das Wort Kommunikationsmanager.  Management war jetzt im Fächer-Curriculum  

00:09:43: jetzt erst mal nicht drin. Also vor allem  natürlich nicht das klassische Management.  

00:09:47: Aber vielleicht können Sie noch mal sagen, was  ist genau der Hintergrund da von diesem Terminus? 

00:09:52: ML: Naja, letztendlich geht es immer wieder...  Ich glaube wir haben das Management bei uns in  

00:09:56: zweierlei Hinsicht. Zum Einen haben wir  das Management von den Projekten. Also  

00:10:00: wir brauchen eine klare Organisation unserer  Projektstrukturen, weil wir im Alltag und auch  

00:10:05: in den studentischen Projekten sehr stark in diese  Projektprozesse eingebunden sind. Das ist der eine  

00:10:12: Aspekt. Der zweite Aspekt, der dazu kommt, ist  natürlich, dass wir Informationen organisieren,  

00:10:18: dass wir Informationen managen wollen. Und  es wird vor dem Hintergrund der permanent  

00:10:22: steigenden Informationsmengen innerhalb der  Unternehmen eine immer wichtigere Rolle werden,  

00:10:28: so dass wir hier mit neuen Technologien, wie Data  Analytics, wie sogenannte Wissensgraphen, die das  

00:10:35: Wissen innerhalb des Unternehmens miteinander  verknüpfen, mit Machine Learning-Anwendungen  

00:10:40: auch zu tun haben. Und da spielt eben das Thema  des Informationsmanagements der Organisation, der  

00:10:46: Verwaltung von Informationen eine ganz wesentliche  und für die Zukunft elementare Rolle. Und der  

00:10:54: letzte Aspekt wo wir Management letztendlich  auch sind, ist natürlich auch ein Stück weit,  

00:10:59: dass wir als Redakteurinnen und Redakteure in  den Unternehmen uns selbst organisieren, dass  

00:11:06: wir professionell auftreten, dass wir denselben  Stellenwert und dasselbe Selbstverständnis wie  

00:11:12: Entwickler oder Vertriebsingenieure haben. Und  da spielt natürlich auch das Management jetzt  

00:11:18: eher im betriebswirtschaftlichen Sinn  eine wichtige Rolle. Dass wir wissen,  

00:11:23: welche Ziele, welche Aufgaben wir haben, welche  Kennzahlen wir erheben müssen, wie wir Dinge  

00:11:28: automatisieren können. Und das sind natürlich  auch Inhalte, die im Studiengang gelehrt werden. 

00:11:34: NK: Also es ist ein sehr breiter Studiengang,  sie haben es ja dargestellt. Viele Themen,  

00:11:40: die da behandelt werden, vorallem jetzt eben  die drei Säulen Technik, Kommunikation und  

00:11:46: Medien. Muss man Allrounder sein? Muss man das  alles schon mitbringen oder reicht es auch,  

00:11:53: wenn ich jetzt sage: Ich hab ein totales  Interesse für Medien und das Anwenden von  

00:11:58: modernen Medien und ich filme super gerne. Aber  ich bin jetzt irgendwie was meine schriftliche  

00:12:04: Kommunikation angeht noch nicht so ausgefeilt.  Kann man dann da trotzdem den Studiengang machen? 

00:12:10: ML: Ich habe zwei Antworten auf Ihre  Fragen, Herr Kipp. Die eine Frage ist,  

00:12:14: was wünsche ich mir. Natürlich wünsche ich  mir den Allrounder oder die Allrounderin,  

00:12:18: die in sämtlichen Themen schon von vornherein  großes Interesse und unheimlich tolle Kenntnisse  

00:12:26: mitbringt. Die Wirklichkeit sieht natürlich  anders aus. Auch ich bin ja ein Stück weit in  

00:12:31: die technische Kommunikation als Quereinsteiger  reingerutscht und mich hat letztendlich nur  

00:12:37: fasziniert wie man Informationen strukturieren  kann und von Technik hatte ich weniger Ahnung und  

00:12:41: habe mir das entsprechend, wie man so schön sagt,  drauf geschafft. Und so ist es letztlich auch für  

00:12:46: unsere Studieninteressierten. Wir gehen davon aus,  dass alle Personen ein gewisses Interesse haben,  

00:12:53: eine Freude haben am Vermitteln von Informationen.  Dass sie Neugier haben, sich mit Technik  

00:12:59: auseinanderzusetzen, also auch tatsächlich an  den Produkten zu experimentieren, auszuprobieren,  

00:13:05: wie es funktioniert. Und eine gewisse Empathie  letztendlich haben, um sich in die Anwenderinnen  

00:13:10: und Anwender hineinzufühlen. Dass dabei natürlich  jeder Einzelne und jede Einzelne unterschiedliche  

00:13:17: Interessen und Stärken grundsätzlich hat, das  liegt letztendlich in der Natur des Menschen,  

00:13:22: so dass wir einige haben, die sehr stark aus der  Technik kommen. Die sich viel viel stärker für die  

00:13:28: technischen Zusammenhänge interessieren. Andere  wiederum den Fokus in der Schreibkompetenz haben  

00:13:34: und da sich spezialisieren möchten. Und andere  wiederum eher den ganzen bereich multimediale  

00:13:40: Kommunikation im Vordergrund ihrer Beschäftigung  sehen. Und das Schöne ist letztendlich,  

00:13:45: dass alle bei gewissermaßen bei Null anfangen,  so dass niemand von vornherein abgehängt wird  

00:13:52: und sich zudem, und das macht das Ganze auch  tatsächlich spannend, sich die Studierenden  

00:13:56: im Laufe ihres Studiums für ein Spezialgebiet  tatsächlich dann darauf konzentrieren können.  

00:14:03: So dass am Ende eben tatsächlich Personen aus  dem Studiengang hervorgehen, die später einmal  

00:14:08: in einer Videoproduktionsfirma arbeiten.  Andere die landen im technischen Vertrieb  

00:14:14: und wiederum andere schreiben die klassische  Betriebsanleitung. Das heißt wir haben extrem  

00:14:19: viele Möglichkeiten auch in der Berufswelt dann  unsere entsprechende Nische zu finden. Und ich  

00:14:25: glaube es wird auch immer wichtiger, über den  Tellerrand hinauszuschauen, den Blick auf die  

00:14:30: unterschiedlichsten Disziplinen zu haben. Und  das ist etwas, was wir durch diese, wie man  

00:14:35: so schön sagt, interdisziplinäre Ausbildung in  unserem Studiengang auch tatsächlich vermitteln. 

00:14:39: NK: Jetzt haben Sie schon verschiedene  Berufsfelder angesprochen. Das bringt mich  

00:14:44: natürlich bestens zu meinem nächsten  Punkt. Wie sieht es denn aus mit den  

00:14:48: Berufsaussichten. Können Sie da was zu sagen. ML: Ich könnte ganz einfach antworten:  

00:14:53: glänzend. Ich kann aber natürlich auch ein Stück  weit ausholen. Die Branche Technikkommunikation  

00:15:00: wächst permanent von unseren Absolventen und  Absolventinnen weiß ich zu berichten, dass sie  

00:15:10: in der Regel einen Arbeitsvertrag unterschrieben  haben, bevor die Tinte beim letzten Satz der  

00:15:16: Bachelorarbeit getrocknet ist. Die Aussichten  sind wirklich hervorragend, entweder bei einem  

00:15:22: Dienstleistungsunternehmen, in der Beratung, bei  großen UEMs, Autoherstellern, Flugzeugherstellern,  

00:15:29: Maschinen- und Anlagenbauern. Es ist tatsächlich  so, dass ich täglich mehrere Stellenanzeigen von  

00:15:37: der Industrie zugesandt bekomme. Und ich muss  die meisten dann doch trösten, wenn sie ihren  

00:15:43: Standort nicht in München oder dem direkten Umland  von München haben, weil wir im Augenblick eine so  

00:15:48: gute Jobsituation haben, dass sich die Münchner  Studierenden nicht vorstellen können, 80 Kilometer  

00:15:55: außerhalb von München eine Stelle anzunehmen. NK: Ja, aber das sind ja beste Aussichten. Also  

00:16:01: liebe Zuhörerinnen und Zuhörer,  wenn Sie sich da interessieren,  

00:16:04: dann lohnt sich auf jeden Fall ein  Blick, würde ich sagen. Herr Ley, genau,  

00:16:08: Ihr Studiengang feiert dieses Wintersemester  Jubiläum, 10 Jahre. Wie hat sich denn der  

00:16:13: Studiengang verändert über diese zehn Jahre? ML: Ja, man kann grundsätzlich sagen,  

00:16:17: dass er sich auf der einen Seite verändert und  auch weiter verändern wird. Auf der anderen  

00:16:23: Seite bleibt aber auch so in seinen Grundsäulen  bestehen. Das ist tatsächlich das Schöne auch an  

00:16:28: dieser doch vergleichsweise jungen Disziplin.  Wenn wir das vergleichen mit Maschinenbauern  

00:16:33: oder Feinwerktechnik, die es ja auch an der  Hochschule München gibt, auch sogar noch vor  

00:16:38: den Anfängen der Fachhochschulen, dann sind wir  eine vergleichsweise junge Disziplin. Und das  

00:16:45: gibt uns natürlich auch die Möglichkeit,  sehr stark auf aktuelle Veränderungen im  

00:16:49: Curriculum wieder Bezug zu nehmen. Ich  hatten vorhin mal ganz nebenbei erwähnt,  

00:16:54: die neueren Informationstechnologien wie Machine  Learning oder Wissensgraphen. Alles was unter dem  

00:17:00: Deckmantel der künstlichen Intelligenz entwickelt  und erforscht wird, findet natürlich nach und nach  

00:17:07: bei uns auch Eingang in die Lehrinhalte.  Nichtsdestotrotz bleiben wir bestimmten  

00:17:12: Grundthemen treu und das seit Beginn unseres  Studiums, dass nämlich die Schreibkompetenz,  

00:17:17: das Technikverständnis ausgeprägt ist und auch das  Erlernen von bestimmten Programmen, wobei sich die  

00:17:25: Programme natürlich permanent verändern können.  Das heißt da haben wir schon eine gewisse auf  

00:17:29: der einen Seite Kontinuität und einen permanenten  Wandel. Und dieser Wandel drückt sich natürlich  

00:17:35: auch im Personal aus. Wir sind kontinuierlich über  die letzten zehn Jahre gewachsen. Wir begannen vor  

00:17:41: zehn Jahren mit zwei hauptamtlichen Professorinnen  und Professoren. Das war die Kollegin Grünwied,  

00:17:48: die den Studiengang ins Leben gerufen hat  und ich. Und seitdem konnten wir in unseren  

00:17:54: Kernbereichen der Technik, der Medienproduktion  und auch der Unternehmenskommunikation weiteres,  

00:18:01: ja, hauptamtliche Unterstützung bekommen in Form  von Professorinnen und Professoren. Und jüngst  

00:18:07: ist zu uns gestoßen ein neuer Kollege, der die  angewandte Informatik endlich besetzt, so dass  

00:18:14: wir auch hier eine gewisse Veränderung durchaus  im Personal des Studiengangs erkennen können. 

00:18:20: NK: Genau, jetzt ist die Situation leider wie  sie ist. Können sie trotzdem bisschen feiern? 

00:18:25: ML: Naja, Grund zum Feiern gibts. Wir hätten  natürlich sehr gern eine richtige Party gemacht,  

00:18:32: wie wir das uns wünschen würden. In Präsenz, in  einem schönen Saal, mit Livebeiträgen, das werden  

00:18:40: wir jetzt ein stückweit zurück schrauben.  Aber wir haben dank unserer wirklich tollen  

00:18:44: Technikausstattung eine Liveshow vorbereitet, die  auch als Download dann zur Verfügung stehen wird.  

00:18:51: Wo man reinschnuppern kann, was technische  Redaktion eigentlich bedeutet. Wir haben im  

00:18:57: Vorfeld Videos produziert von Industrieexpertinnen  und -experten. Wir haben unsere ehemaligen  

00:19:03: Studenten befragt, warum sie TRK studiert haben  und wo sie heute gelandet sind und ob ihnen das  

00:19:10: Studium tatsächlich was gebracht hat. Also ich  denke wir haben eine ganz gute und bunte Mischung  

00:19:14: aus unterschiedlichen Themen zusammengetragen,  die wir natürlich jetzt ein stückweit unter  

00:19:20: Beachtung sämtlicher Corona-Regeln in  unserem Studio präsentieren werden. 

00:19:26: NK: Das klingt auf jeden Fall sehr spannend. Da  wünsche ich auf jeden Fall viel Erfolg und viel  

00:19:31: Spaß. Für alle Interessierten auf jeden Fall mal  reinschauen dann auf der Webseite vom Studiengang  

00:19:37: und sich die verschiedenen Dinge anschauen. Wir  haben natürlich... also, nicht natürlich aber wir  

00:19:44: haben kürzlich auch schon gesprochen im Zuge der  Hochschulorientierungstage. Auch das finden sie  

00:19:49: auf dem Youtube-Kanal der Hochschule München, wenn  Sie da noch tiefer einsteigen wollen. Genau. Ja,  

00:19:55: Herr Ley, was würden Sie mitgeben jemandem,  der sich jetzt gerade für Technische  

00:20:01: Redaktion und Kommunikation interessiert  oder möglicherweise gerade angefangen hat  

00:20:05: mit dem Studiengang. Irgendeinen Tipp ihrerseits. ML: Ich würde tatsächlich nochmal, Herr Kipp, ein  

00:20:12: Stück zurückgehen und sagen, als als genereller  Tipp, weil für viele Studieninteressierte  

00:20:18: stellt sich ja grundsätzlich die Frage: Was  studier ich denn jetzt. Jetzt habe ich meine  

00:20:24: Hochschulzugangsberechtigung, ich habe mein  Abitur in der Tasche. Und viele junge Menschen  

00:20:28: stehen vor der großen Frage: Was mache ich denn  jetzt mit... aus meinem Leben. Und ich finde  

00:20:34: diese Frage fast ein stückweit zu pathetisch. Man  sollte sich vielleicht eher die Frage stellen, was  

00:20:40: interessiert mich den? Woran habe ich Freude? Was  würde ich ganz gern genauer kennenlernen? Ist es  

00:20:46: eher das Strukturieren von Zusammenhänge. Geht es  eher in die Gestaltung rein. Ich glaube, das ist  

00:20:51: mal die grundlegende Frage, die alle beantworten  sollten. Und weniger die Frage, wo komme ich denn  

00:20:56: am Ende des Tages damit hin. Weil wir können nicht  alle BWL studieren. Also der grundsätzliche Tipp  

00:21:03: an alle Zuhörerinnen und Zuhörer: Hören Sie  in sich rein und überlegen Sie, was sind denn  

00:21:09: meine... was sind meine Interessen. Wo habe ich  eine bestimmte Begabung. Mit was möchte ich mich  

00:21:14: eigentlich lange und intensiv beschäftigen. Und  wenn man sich dann mal auch tatsächlich für den  

00:21:20: Studiengang Technische Redaktion und Kommunikation  entschieden hat, der ja zunächst mal vermutlich  

00:21:25: im Kreis der Mitschülerinnen und Mitschülern etwas  eigenartig beäugte wird. Was technische Redaktion,  

00:21:33: was ist denn das? Das habe ich ja noch nie gehört.  Ich studiere Informatik. Dann glaube ich ist es  

00:21:37: wichtig zu sagen, und zwar mit Selbstbewusstsein,  wir sind diejenigen in den Unternehmen als  

00:21:43: technische Redakteurinnen und Redakteure, die es  verstehen unterschiedliche Disziplinen zusammen  

00:21:50: zu denken. Wir verstehen die Entwicklery, wir  verstehen die Produktion, wir verstehen das  

00:21:54: Marketing, wir verstehen wie Service funktioniert.  Und wir können durch unsere Fähigkeit des  

00:21:59: Informationsmanagements einen ganz ganz wichtigen  Beitrag in jedem Unternehmen leisten. Und das ist  

00:22:06: aus meiner Sicht eine ganz wichtige Botschaft für  die Studienanfängerinnen bei uns im Studiengang,  

00:22:12: und natürlich auch für die Studienanfänger,  dass sie das nötige Selbstbewusstsein für eine  

00:22:16: Disziplin aufbringen, die so in der Welt  vielleicht nicht den Stellenwert hat wie  

00:22:22: Informatik, wie Maschinenbau oder Luft- und  Raumfahrttechnik. Das ist mal der eine Punkt  

00:22:27: und der zweite Punkt ist der: Bleiben Sie einfach  neugierig. Seien Sie offen, schauen Sie über den  

00:22:34: Tellerrand hinaus und nutzen Sie die vielfältigen  Möglichkeiten, die es in Form von Praktika und  

00:22:39: Werkstudententätigkeiten gibt. Und schnuppern Sie  in unterschiedliche Disziplinen, schnuppern Sie  

00:22:45: in unterschiedliche auch Unternehmensstrukturen  rein. Denn für die eine Person mag ein Konzern  

00:22:52: die perfekte Organisationsform sein und für andere  ist es vielleicht doch eher ein Start-Up oder ein  

00:22:57: kleines oder mittelständisches Unternehmen. Dieses  Spektrum, da auch selber mal sich zu hinterfragen,  

00:23:05: wo möchte ich denn eigentlich in Zukunft arbeiten.  Was ist so, wie man so schön sagt, das perfekte  

00:23:09: Gesamtpaket. Das gilt es für jeden einzelnen  herauszufinden. Und dann glaube ich bietet die  

00:23:16: Branche ein enormes Zukunftspotenzial für alle. NK: Ja, wunderbare Tipps an der Stelle hier zum  

00:23:23: Abschluss von unserem Gespräch. Herr Professor  Ley, vielen vielen Dank für den Einblick in  

00:23:28: die Technische Redaktion und Kommunikation. Ich  glaube da sind viele wichtige Informationen dabei  

00:23:34: für unsere Zuhörerinnen und Zuhörer. Genau, ich  wünsche Ihnen alles Gute und viel Spaß und viel  

00:23:40: Erfolg für ihre Feierlichkeiten und natürlich  für den weiteren Verlauf des Studiengangs. 

00:23:46: ML: Ich danke Ihnen, Herr Kipp. NK: Und alle Zuhörerinnen und Zuhörer,  

00:23:50: bis zum nächsten Mal.

00:23:51: HM - hör mal rein. Der  Podcast der Studienberatung.

Über diesen Podcast

Einmal im Monat sprechen wir mit Angehörigen und ehemaligen Angehörigen der Hochschule München zu Themen rund um das Studium an der HM und das Studierendenleben.

von und mit Hochschule München, Nikolas Kipp

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